Pädagogische Professionalität und Internationalisierung – Dialog mit dem postsowjetischen islamischen Bildungsraum

Das Projekt des Lehrstuhls für Pädagogik mit dem Schwerpunkt Diversity Education und internationale Bildungsforschung an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) in Kooperation mit der Kasachischen Nationalen Pädagogischen Abaj-Universität (KazNPU) befasst sich mit der pädagogischen Professionalität im Kontext der Internationalisierung als Beitrag zum fachlichen und kulturellen Dialog mit der postsowjetischen islamischen Welt. Das Projekt soll im nächsten Schritt in Kooperation mit der Azerbaijan State Pedagogical University (ASPU) auf Aserbaidschan ausgeweitet werden und die regionalen Netzwerke mit Deutschland-Bezug auf diesem Fachgebiet stärken. Das Projekt wird vom DAAD aus Mitteln des Auswärtigen Amts (AA) im Rahmen des Programms „Hochschuldialog mit der islamischen Welt“ gefördert.

    Almaty

Das Projekt beachtet eine Reihe von für die Bildungssysteme relevanten Entwicklungen in dieser Region: die Wiederentdeckung des Islam als wichtiges Element des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens in einem Transformationsprozess nach dem Ende der Sowjetunion, eine beträchtliche ethnische, religiöse und sprachliche Diversität und Bedarfe an Strategien für den Umgang mit radikalen nationalistischen und religiösen Tendenzen sowie Bemühungen um eine internationale Anschlussfähigkeit und Strategien der Internationalisierung im Bildungswesen auf der Suche nach der eigenen Positionierung in der globalen Welt.

Unter Berücksichtigung der vorliegenden Vorarbeiten der Projektpartner werden drei zusammenhängende thematische Schwerpunkte bearbeitet: 1) pädagogische Professionalität und Sprache(n) im Kontext der Internationalisierung, 2) pädagogische Professionalität und Prävention radikaler religiöser und nationalistischer Tendenzen unter Jugendlichen und 3) Potenziale der dualen Modelle der Ausbildung von Pädagog*innen und der Verknüpfung von Theorie und Praxis im Kontext der Internationalisierung und der Kooperationen mit außeruniversitären Akteuren. Die zentralen Ziele des Projektes bestehen darin, auf der Grundlage der identifizierten Themen wissenschaftliche Ergebnisse im deutsch-kasachischen und anschließend in einem trinationalen (deutsch-kasachisch-aserbaidschanischen) wissenschaftlichen Dialog zu erzielen. Diese Ergebnisse werden für eine Modernisierung der Lehre, für die Förderung akademischer Nachwuchskräfte und regionaler Lehr- und Forschungsnetzwerke genutzt und sollen einen Beitrag zur Entwicklung eines internationalen Wissenschafts- und Bildungsraumes im Kontext eines breit angelegten Kulturdialogs und einer Vernetzung mit außeruniversitären Akteuren leisten. Für die Bearbeitung der Projektthemen werden Arbeitsgruppen konstituiert, welche aus Studierenden, Promovierenden sowie erfahrenen Wissenschaftler*innen der beteiligten Universitäten bestehen. In diesen Arbeitsgruppen werden die oben erwähnten Themen auf der Grundlage der Literaturanalysen und in kleineren empirischen Projekten bearbeitet und vergleichend analysiert. Darüber hinaus wirken in den Arbeitsgruppen Praktiker und Vertreter*innen außeruniversitären Strukturen zwecks einer mehrdimensionalen Betrachtung der Probleme und der Förderung eines öffentlichen Dialogs über die Projektergebnisse. Die Maßnahmen im Rahmen des Projektes beinhalten die Einrichtung von thematischen Projektgruppen, Mobilitäten (Durchführung von Workshops, Entwicklung von gemeinsamen curricularen Elementen, Hospitationen in Lehrveranstaltungen, Besuche von Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, öffentliche Vorträge und Veranstaltungen, Vernetzungstreffen zum Ausbau der Kooperation und eine Tagung) sowie Aktivitäten zur Nachhaltigkeit und Evaluation der Projektergebnisse. Die Projektmaßnahmen schaffen Gelegenheiten für einen fachlichen Austausch im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklungen in den beteiligten Ländern über die Herausforderungen für die pädagogische Professionalität im Kontext der Internationalisierung und somit eine Grundlage für den kulturellen Dialog in einem breiteren Teilnehmerkreis, für persönliche interkulturelle Erfahrungen und reflektierte Auseinandersetzung mit der Kultur des jeweils anderen Landes sowie Grundlagen für nachhaltige Strukturen der internationalen Kooperation auf dem Themengebiet des Projektes.